LV 147.513 Workshop 1
Wintersemester 2024/25
Yamaguchi, Hohenwarter

Der Spielplatz bietet ein Terrain für Vorstellungskraft, das die menschliche Aktivität des Spiels in Spannung zum Objekt, zu physischen Strukturen und zum Raum setzt. Im Spiel erfährt das Kind seine Umwelt stets in Bewegung, mit dem ganzen Körper im Wettstreit mit den natürlichen Kräften – es balanciert, es springt, es klettert, es schaukelt. Dabei wird die Umwelt von jeglicher funktionalen Konnotation gelöst, angeeignet und umgedeutet. Was für den Erwachsenen eine Pfütze, ist dem Kind ein Ozean, ein Berg Autoreifen eine Burg, eine Wasserlandschaft ein Dschungel. Das Kind nutzt die spezifischen Eigenschaften und die Lebendigkeit seiner Umgebung, des Raums um sich und schöpft daraus Fantasie – um seine eigene Welt zu erschaffen.

Nicht zuletzt versucht der Spielplatz ein demokratischer Ort zu sein, an dem soziale Grenzen ausgelotet bzw. aufgehoben werden. Ein Ort wo voneinander gelernt und miteinander gewachsen wird. Somit auch ein Ort an dem Gesellschaft – in kleinem Maßstab – ausverhandelt werden kann.

Wenn es darum geht, nutzungsoffene, somit flexibel und nachhaltig be“spiel“bare öffentliche Räume und Strukturen der Aneignung zu schaffen, ist der Spielplatz ein kreatives Labor. Dabei geht es vor allem darum, ein Angebot diverser räumlicher Qualitäten zu machen, ohne eine konkrete Nutzung einzuschreiben.

In diesem Workshop versuchen wir ein solches Terrain der Vorstellungskraft zu schaffen. Dabei lösen wir uns von der objekthaften Standardausrüstung Wippe, Schaukel, Rutsche und wollen den Ort zum Spielen als räumliche Struktur in Dualität von Architektur und Landschaft sehen. Wir entwerfen – auf anderer Augenhöhe als gewöhnlich – einen Spielplatz.